Trompete

Reinhold Friedrich

Reinhold Friedrich, geboren in Weingarten/Baden, ist seit seinem Erfolg beim ARD-Wettbewerb 1986
auf allen wichtigen Podien der Welt zu Gast.

Sein Debüt bei den Berliner Festwochen von 1982 mit der Sequenza X von Luciano Berio und das
Debüt im Wiener Musikvereinsaal 1994 mit dem Trompetenkonzert von Joseph Haydn, gespielt auf
der historischen Klappentrompete, umreißen das weite Spektrum seiner Aktivitäten.
Für Reinhold Friedrich gehören Neue und Alte Musik in seiner künstlerischen Arbeit zusammen und
bilden keinen Gegensatz. So musizierte er mit der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Orchestre
des Champs-Élysées Paris oder der Wiener Akademie sowie dem Concerto Melante und La Stagione
Frankfurt auf historischen Instrumenten. Auf der anderen Seite stehen Erst- und Uraufführungen u.a.
mit Werken von Carola Bauckholt, Sir Peter Maxwell Davies, Hans Werner Henze, Nicolaus A. Huber,
Wolfgang Rihm, Rebecca Saunders, Caspar Johannes Walter und Herbert Willi. Dabei sind
Solokonzerte wie Eirene von Herbert Willi und Nobody knows de trouble I see von Bernd Alois
Zimmermann (CD-Einspielung ausgezeichnet mit dem ECHO-Klassik) besonders wichtige
Bestandteile seines breitgefächerten Repertoires. 2013 erhielt er seinen zweiten Echo-Klassik in der
Kategorie Instrumentalist des Jahres mit dem bei Dabringhaus & Grimm erschienenen Album
»Russian Trumpet Concertos«.

Er konzertierte als Solist mit Orchestern wie den Bamberger Symphonikern, dem BBC Symphony
Orchestra London, dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, dem Orchestre Philharmonique
de Radio France, dem New Japan Philharmonic Orchestra, den Wiener Symphonikern und allen
deutschen Radio Sinfonie Orchestern. Bei den Kammerorchestern finden sich das Wiener
Kammerorchester, das Kammerorchesterbasel, das Mendelssohn Kammerorchester Leipzig sowie die
Berliner Barocksolisten. Dabei spielte er u. a. unter der Leitung von Claudio Abbado, Marc Albrecht,
Semyon Bychkov, Oleg Caetani, Dennis Russell Davies, Peter Eötvös, Vladimir Fedossejew, Adam
Fischer, Michael Gielen, Reinhard Goebel, Manfred Honeck, Martin Haselböck, Philippe Herreweghe,
Christopher Hogwood, Eliahu Inbal, Krystjan und Neeme Järvi, Dmitrij Kitajenko, Zdenek Macal, Sir
Neville Marriner, Jun Märkl, Ingo Metzmacher, Andris Nelsons, Jonathan Nott, Kazushi Ono, Trevor
Pinnock, Matthias Pintscher, Sandor Vegh und Hans Zender.

Im Jahr 2003 wurde er von Claudio Abbado (✝) zum Solotrompeter des Lucerne Festival Orchestra
berufen. Seither verbindet ihn mit diesem Festival eine besonders intensive und fruchtbare
Zusammenarbeit, sowohl als Musiker als auch als künstlerischer Leiter des Lucerne Festival Brass
Ensembles. Besonders prägend waren für ihn die Tourneen mit dem Mozart Orchestra Bologna unter
der Leitung von Claudio Abbado. Diese führten ihn im Juni 2013 mit Joseph Haydns
Trompetenkonzert nach Paris und Bologna, im Dezember 2012 konnte er in diesem Zusammenhang
mit dem 2. Brandenburgisches Konzert brillieren.

Kammermusikpartner von Reinhold Friedrich sind Robyn Schulkowsky (Perkussion), Thomas Duis
(Klavier), Martin Lücker (Orgel) und Sebastian Küchler-Blessing (Orgel). Seit 2013 spielt er im
neugegründeten Ensemble L'éventail de Jeanne zusammen mit Claudio Bohórquez (Violoncello),
Sascha Armbruster (Saxophon) und Eriko Takezawa (Klavier) Kammermusik u.a. von Claude
Debussy, Maurice Ravel, Marcel Delannoy und Florent Schmitt.

Zahlreiche CD-Einspielungen bei Labels wie Deutsche Grammophon, Capriccio, Phoenix, Oehms
Classics, Wergo, CPO und Dabringhaus & Grimm dokumentieren sein facettenreiches Schaffen. Zu
den neuesten Aufnahmen gehören Trumpet and Organ mit der Organistin Iveta Apkalna und Pietà
(in memoriam Chet Baker)
von Christian Jost, erschienen bei Coviello Classics. Des Weiteren zu
erwähnen sind Hans Werner Henzes Requiem erschienen bei Cybele Records und Bernd Alois
Zimmermanns Nobody knows de trouble I see erschienen bei Musicaphon.

Reinhold Friedrich ist Professor für Trompete an der Hochschule für Musik Karlsruhe und des Weiteren Honorarprofessor an der Royal Academy of Music in London, Aarhus/Dänemark und in
Hiroshima/Japan. Weltweit ist er ein gefragter Meisterkursdozent. 2015 war er außerdem Präsident
der Jury des Deutschen Hochschulwettbewerbs.