TrioVanBeethoven
1. Kammerkonzert
Beschreibung
Ludwig van Beethoven
Gassenhauer Trio
Claude Debussy
Klaviertrio G-Dur
Felix Mendelssohn Bartholdy
Klaviertrio d-Moll op. 49
Launig eröffnet das TrioVanBeethoven die Kammerkonzertsaison mit einem Werk seines Namenpatrons: Dessen Trio op. 11 hat sich den Beinamen Gassenhauer gleich doppelt verdient, denn die damals populäre Opernmelodie, die Beethoven darin im letzten Satz variiert, dürfte auch so manch heutiger Konzertbesucher auf dem Nachhauseweg pfeifen. Dass Beethoven sich innerhalb dieser Form überhaupt auf eine solche Reverenz an die Unterhaltungsmusik einließ, sorgte häufig für Verwunderung und blieb in seinem Schaffen auch ein Einzelfall. Wahrscheinlich ist dieses ungewöhnlich heiter gestimmte Beethoven-Trio nur auf die drängenden Bitten eines Musikers entstanden, der für sich eine Komposition über eben jenes Thema wünschte.
Energischem Insistieren verdankt die Nachwelt auch das Klaviertrio G-Dur von Claude Debussy. Der gerade einmal 18-Jährige begleitete in seinen Semesterferien Nadeshda von Meck, die Mäzenatin und Brieffreundin Tschaikowskys, auf einer ihrer alljährlichen Europatouren. Neben Debussy gehörten auch ein Geiger und ein Cellist zu ihrer Entourage; verständlich, dass sie nicht nur bereits existierendes Repertoire hören wollte, sondern dass „der kleine Franzose“ auch etwas Neues schaffen sollte. Lange Zeit galt die Partitur dieses charmant-melodiösen Frühwerks als verschollen, erst seit den 80er-Jahren kann man sich auf die Entdeckungsreise zu den Ursprüngen von Debussys musikalischem Werdegang begeben. Schumann, Fauré und Tschaikowsky haben ihn unüberhörbar geprägt, aber in einer Vielzahl kleiner origineller Details lässt sich auch schon der zukünftige Komponist von Clair de lune oder Pelléas et Mélisande erahnen.
Das Klaviertrio d-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy war zwar auch ein erster Gehversuch in dieser Gattung – jedoch befand sich der Komponist schon auf der Höhe seines Ruhms und hatte den Gedanken an ein Klaviertrio bereits seit einem Jahrzehnt in sich reifen lassen, ganz zu schweigen von mehreren Überarbeitungen, bevor er sein Opus 49 im Jahr 1840 endgültig zur Veröffentlichung freigab. Die lange Reifezeit zahlte sich aus: Nicht nur Robert Schumann sah darin das „Meistertrio der Gegenwart“ und wagte die Prognose: „Eine gar schöne Komposition, die nach Jahren noch Enkel und Urenkel erfreuen wird.“ In beidem sollte er Recht behalten: Nicht nur wurde das virtuose Werk zum Prototypen des romantischen Klaviertrios, sondern gehört auch bis heute zu den bekanntesten und populärsten seiner Gattung.