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Drei Musiktheater über Klang und Klima

All Days for Future

Beschreibung

Musik von Nicolas Berge, Helena Cánovas i Parés und Javier Vázquez Rodriguez / Libretto von Manfred Weiß

Bevor die Corona-Welle wie ein Tsunami über das Land fegte und alle Aufmerksamkeit auf sich zog, standen die Aktien in Sachen Klimaschutz nicht schlecht: Konsequente Demonstrationen der Jungen nötigten Politiker*innen weltweit zu Reaktionen, auch wenn es häufig bei Lippenbekenntnissen oder Alibi-Maßnahmen blieb. Durch die unfreiwillige Zäsur veranlasst stellt sich wie von selbst die Frage, die bei Theatertexten und namentlich Musiktheaterwerken immer irgendwie mitschwingt: Was bleibt? Was ist das Zeitlose an diesem Thema, und wo verknüpfte es sich mit ganz Persönlichem?

Drei junge Komponist*innen aus Spanien und Deutschland haben das von Greta Thunberg losgetretene Thema untersucht, und weder sie noch Librettist Manfred Weiß wollten sich einer billigen Best-of-Yellow-Press-Episodenansammlung widmen, sondern streckten die Fühler (auch) in die Vergangenheit und die Zukunft aus. Etwa in den brasilianischen Regenwald der Siebzigerjahre, als ein gewisser Chico Mendes für dessen Erhaltung gegen geldgierige Abholzer und Brandroder kämpfte – und 1988 mit seinem Leben dafür bezahlte. Waldmensch heißt der erste Teil, den Javier Vázquez Rodríguez komponierte. Seine Kollegin Helena Cánovas i Parés widmete sich dem Mittelteil Das Mädchen, für das Greta Thunberg Pate stand. Es wird wegen seiner kategorischen Forderungen angefeindet, nimmt dann aber das Ruder in die Hand und schickt wohlhabende Menschen als Touristen dorthin, wo die Erde sichtbar unter ihren Verletzungen aufstöhnt. Danach: Was passiert mit unserer Zivilisation, wenn die Meinungen immer ungebremster aufeinanderprallen? Eine Zukunftsvision, wie sie nur das (Musik-)Theater entwerfen kann. Nicolas Berge schrieb hierzu eine Partitur, die (wie seine Kolleg*innen) Kammerorchester, Chor und Solisten mit Live-Elektronik verbindet und das musiktheatrale Element herausmeißelt.

Sehr zeitig haben sich Theater und Regieteam dafür entschieden, die als „live und mittendrin“-Erlebnis geplante unkonventionelle Inszenierung im Foyer der Rudolf-Oetker-Halle in einen Theaterfilm zu verwandeln, um einem pandemiebedingten Ausfall kreativ entgegenwirken zu können. Die Filmregie erweitert die Theaterinszenierung, insofern sie ganz andere Perspektiven ermöglicht und weitere Wahrnehmungsebenen synchronisiert. Gleichwohl bleibt sie im besten Sinne dem Genre „Theaterfilm“ treu, der die Faszination von thematisch aktuellem Musiktheater in Kombination mit Neuer Musik erlebbar macht.

Ein NEUE WEGE-Projekt im Rahmen der Reihe First Contact – Faszination Musiktheater, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRW Kultursekretariat Wuppertal.

Hier finden Sie das Programmheft zum Download.

Pressestimmen

Der Theaterfilm verwebt Bewegtbild, Bühne, Gesang und Klang zu einer berührend-dramatischen Performance.

Westfalen-Blatt, 07.06.21
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Förderer, Partner & Sponsoren

Diese Produktion wurde unterstützt von

Hochschule für Musik und Tanz Köln
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
NRW Kultursekretariat

Kurzinfo

Spieldauer
ca. 01:00 Std.
Altersempfehlung
ab 14

Premiere
Fr. 04.06.2021

Erster Termin war am
Fr. 04.06.2021
Spielort
Streaming
Gesang & Tanz
Uraufführung
jungplusX
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