SymphoniekonzertChorEinführung

Matthäus-Passion

7. Symphoniekonzert

Beschreibung

Johann Sebastian Bach
Matthäus-Passion BWV 244


Berlin 1823. Hätte die schon betagte Babette Salomon, Besitzerin einer umfangreichen Sammlung von Musik Johann Sebastian Bachs, ihrem 14-jährigen Enkel nicht eine Abschrift der Partitur von dessen Matthäus-Passion unter den Weihnachtsbaum gelegt, wir wüssten heute möglicherweise nichts von diesem bedeutenden Oratorium – und deutlich weniger über ihren Schöpfer. Zwar hatte der erwähnte Enkel, ein gewisser Felix Mendelssohn Bartholdy, diese Musik Bachs schon bei seinem Kompositionslehrer Carl Friedrich Zelter einsehen dürfen, doch hielt Zelter wie die meisten seiner Zeitgenossen Bachs Musik im Allgemeinen und die Matthäus-Passion im Besonderen für hoffnungslos altmodisch, kompliziert und spröde, kurz: unaufführbar. Es bedurfte also des eingangs erwähnten Weihnachtsgeschenks, um beim jungen Mendelssohn aus dem Funken ein Feuer zu entfachen. Mit Erfolg: Rund fünfeinhalb Jahre später gelang es ihm, nach monatelanger Überzeugungsarbeit in der renommierten Berliner Singakademie, die Matthäus-Passion erstmals seit Bachs Tod wieder zum Leben zu erwecken. Dies geschah am 11. März 1829, gut hundert Jahre nach ihrer Uraufführung in der Leipziger Thomaskirche. Das Besondere der Matthäus-Passion zeigt sich nicht nur in ihren Dimensionen – es musizieren zwei Orchester, zwei vierstimmige Chöre und, grob vereinfacht, zwei Solistenquartette – sondern auch in ihrer inhaltlichen Authentizität: Jesus ist hier nicht der »Held aus Juda«, »Herr, unser Herrscher « oder »der große König, groß zu allen Zeiten« wie in vergleichbaren Werken, sondern das »liebe Herz«, der »treue Jesus« und »mein Heiland«, der »aus Lieb und Huld« sein Leiden auf sich nimmt. Aus ihr spricht die zutiefst menschliche Aneignung des Passionsgeschehens, die schon die Zuhörer*innen der vier verbürgten Aufführungen zu Bachs Zeit zwischen 1727 und 1742 beeindruckt haben dürfte: Für sie wie für das Publikum bis heute ergreifen die Solist*innen in ihren Arien und der Chor in den Chorälen das (kommentierende) Wort, das sich um den in Rezitativen und dramatischen Doppelchören vertonten Evangeliumstext schmiegt.

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Diese Produktion wurde unterstützt von

Theater- und Konzertfreunde

Kurzinfo

Spieldauer
ca. 03:30 Std.
Pausendauer
00:20 Std.
Pausenanzahl
1
Einführung
45 Minuten vor Konzertbeginn im Kleinen Saal

Veranstalter
Bielefelder Philharmoniker (Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld)

Erster Termin war am
Fr. 08.04.2022
Spielort
Rudolf-Oetker-Halle
Lampingstr. 16
33615 Bielefeld
Anfahrt
Symphoniekonzert
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