Ensemble Horizonte - Mythische Momente
3. Kammerkonzert
Beschreibung
Giacinto Scelsi (1905-1988)
Arc en ciel
für zwei Streicher
Joanna Wozny (*1973)
silben-meer-farben
für Flöte, Klarinette und Streichtrio
Claudio Monteverdi (1567-1643)
Zefiro torna
arr. für Instrumentalensemble
Miyuki Ito (*1975)
Lunar Phases
für Flöte, Viola und Harfe
Jörg-Peter Mittmann (*1962)
Lamento
für sieben Spieler
Franghiz Ali-Zadeh (*1947)
Schwindende Schönheit
für Viola d’amore, Violoncello, Harfe und Schlagzeug
Claudio Monteverdi (1567-1643)
Venite, Venite!
arr. für Instrumentalensemble
Jean-Luc Darbellay (*1946)
...bei einem Engel irgend
für sieben Spieler
Was wäre die Musikgeschichte ohne den Blick in das Reich der Mythen? - Die Erzählung vom griechischen Sänger Orpheus leitet die Gattung der Oper ein. Jahrhunderte später wird Richard Wagner die germanische Sagenwelt musikalisch überhöhen. Auch am Beginn der Moderne findet sich der Mythos an prominenter Stelle: in Schönbergs Jakobsleiter, in Skrjabins Prometheus oder in Strawinskys Le sacre du printemps. Nach dem 1. Weltkrieg jedoch und mehr noch nach 1945 setzte eine nüchterne Versachlichung ein. Die Musik der Avantgarde definierte sich ganz positivistisch anhand von Material, Struktur und Relation.
Für außermusikalische Erzählungen blieb da kein Platz. Doch bald schon ermüdete das Interesse an derartigem Purismus wieder. Stil-Mixturen mit Blick über den Tellerrand der akademischen Musiksprache und phantastische neue Klangentdeckungen, teils inspiriert durch die Möglichkeiten der elektronische Musik, schufen neue Assoziationsräume. In diesem Spannungsfeld besannen sich Komponisten auch wieder verstärkt auf mythische Themen. In enger Anlehnung an barocke Mythen-Vertonungen spannt das Ensemble Horizonte in teils halb-szenischer Präsentation einen Bogen zwischen alter und neuer Zeit, zwischen Orient und Okzident.
Es spielt das Ensemble Horizonte mit
Flöte Dante Montoya, Klarinette Merve Kazokoglu, Harfe Helene Schütz, Schlagzeug Yukinobu Ishikawa, Violine Mareike Neumann, Viola/Viola d’amore Maria Pache, Violoncello Johanna Zur
Leitung Jörg-Peter Mittmann