KammerkonzertEinführung

7. Kammerkonzert

Bach / Reinecke / Dutilleux / Prokofjew

Beschreibung

Johann Sebastian Bach
Sonate E-Dur BWV 1035

Carl Reinecke
Undine Sonata op. 167

Henri Dutilleux
Sonatine für Flöte und Klavier

Sergej Prokofjew
Sonate für Flöte und Klavier D-Dur, op. 94a

 

Ganz der faszinierenden Ausdruckskraft und dem farbenreichen Klang der Flöte ist das 7. Kammerkonzert gewidmet, mit dem sich Maximilian Randlinger, seit dieser Saison Soloflötist der Bielefelder Philharmoniker, erstmals im intimen Rahmen der Kammerkonzert-Reihe vorstellt. Gemeinsam mit Kapellmeisterin Anne Hinrichsen am Klavier bringt er ein abwechslungsreiches Programm auf die Bühne im Kleinen Saal.
Den Beginn macht Johann Sebastian Bachs Sonate E-Dur BWV 1035, die sich wohl einem Familienbesuch verdankt: Im Spätsommer 1741 nahm der seinerzeit in Leipzig lebende Thomaskantor in Augenschein, wie sich sein Sohn Carl Philipp Emanuel in Berlin eingelebt hatte, der ein Jahr zuvor von Friedrich II. zum Hofcembalisten ernannt worden war. Am Hof herrschte geradezu eine Flötenmanie – nicht nur war der König selbst ein hervorragender Amateurflötist, sondern auch sein Kämmerer Michael Gabriel Fredersdorf, dem Bach diese Sonate widmete. Gekennzeichnet ist das Werk durch seine lebhaft-tänzerischen Rhythmen und einige galante Ornamente, die dem flötenden Monarchen ganz besonders gut gefielen – und so wurde es zu einem von Bachs verzierungsreichsten Werken.
Ob sie Rusalka, Melusine oder die kleine Meerjungfrau hießen – die bereits aus Volksmärchen bekannten weiblichen Wasserwesen verzauberten die Romantik. So auch den Komponisten Carl Reinecke, der – basierend auf Friedrich de la Motte Fouqués gleichnamigem Kunstmärchen – 1882 seine Sonata Undine schuf. Vom sehnsüchtigen Wunsch nach einer menschlichen Seele über die erste Begegnung bis hin zum tragischen Abschied zeichnete Reinecke die unglückliche Liebe der Nixe Undine zum Ritter Huldbrand musikalisch nach – und nutzte dabei das gesamte romantische Ausdrucksspektrum.
Eine flötistische Herausforderung stellt auch Henri Dutilleux‘ Sonatine für Flöte und Klavier dar und zwar ganz bewusst: Sie entstand 1943 im Auftrag des damaligen Direktors Claude Delvincourt als Prüfungsstück für die Studierenden des Pariser Konservatoriums. Das technisch anspruchsvolle Frühwerk des französischen Komponisten ließ aber bald die universitären Mauern hinter sich und gehört heute zum Standardrepertoire großer Flötist*innen. Im gleichen Jahr entstand auch Sergej Prokofjews Sonate für Flöte und Klavier D-Dur op. 94a. Angesichts der Zeitumstände überrascht die dem Stück eigene Freundlichkeit des Ausdrucks, entstand es doch nicht in Prokofjews Wahlheimat Moskau, sondern »an den bewaldeten Ufern der Kama, einem der größten Nebenflüsse der Wolga« in Perm, wohin er aufgrund des Zweiten Weltkriegs evakuiert worden war. Dennoch gelang dem Komponisten ein geradezu tänzerisches Werk »in zartem, flüssigem klassischem Stil«, wie er in seinem Tagebuch notierte.

Kurzinfo

Einführung
35 Minuten vor Konzertbeginn im Kleinen Saal

Veranstalter
Bielefelder Philharmoniker (Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld)

Erster Termin war am
Mo. 03.04.2023
Spielort
Rudolf-Oetker-Halle, Kleiner Saal
Lampingstr. 16
33615 Bielefeld
Anfahrt
Kammerkonzert
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