SymphoniekonzertEinführung

9. Symphoniekonzert

Mahler sieben

Fr. 13.06.2025 um 20:00 Uhr
Rudolf-Oetker-Halle

Beschreibung

Anton Webern
Sechs Stücke für Orchester op. 6

Gustav Mahler
Symphonie Nr. 7

 

Das Jahr 1904 sah Gustav Mahler in mancher Beziehung am Ziel seiner Wünsche: Er hatte mit der Position des Hofoperndirektors in Wien die wohl begehrteste Theaterleitungsposition Europas inne; unter seiner Leitung wurde das Haus zur ersten Adresse für fortschrittliche Inszenierungen. Seine Ehefrau Alma hatte soeben ihre zweite gemeinsame Tochter zur Welt gebracht und Mahler verbrachte wie gewohnt die Sommermonate in Maiernigg am Wörthersee, wo er in seinem Komponierhäuschen ungestört arbeiten konnte. Längst hatte er die Werkkonzeptionen Beethovens, der die Gattung Symphonie zu einer Art »Reden an die Menschheit« erhoben hatte, zu eigenen Visionen verwandelt, das Lied als Quelle befragt, Stilmittel der Oper, der Militärmusik, der Volks-, Tanz- und Geistlichen Musik miteinbezogen und die Errungenschaften der symphonischen Dichtungen mit denen der Symphonie verschmolzen. Während der Vollendung der Sechsten kamen ihm zwei neue Gedanken in den Sinn, die er zu »Nachtmusiken« ausformulierte. Sie wurden zur Keimzelle für die siebte Symphonie, die er im folgenden Sommer konzipierte: fünfsätzig, heterogen, von Dur und Moll, Licht und Schatten, kurzum: von starken Brüchen geprägt und selbst für seine Verhältnisse experimentell – und doch ein faszinierender symphonischer Mikrokosmos.

Der Begriff »Mikrokosmos« hat im Zusammenhang mit Anton Webern eine ganz andere Dimension. 1883 als Sohn eines Bergbauingenieurs geboren, entschloss sich Webern im selben Jahr, in dem Mahler mit der Siebten begann – 1904 –, bei Arnold Schönberg Komposition zu studieren. Zusammen mit Alban Berg bildeten sie eine Künstlervereinigung, die heute als Zweite Wiener Schule bekannt ist. In den folgenden Jahren experimentierte Webern mit atonaler Musik und fand die für ihn typische Handschrift: Musikstücke von aphoristischer Kürze, deren Substanz häufig schattenhaft »ungreifbar« ist und die doch in größter Konzentration auf den Punkt gebracht ist – Stichwort »Mikrokosmos«. 1909 wandte Webern auf ein großes Instrumentarium an, was er zuvor in Streichquartettstücken erprobt hatte. Die daraus entstandenen Sechs Stücke op. 6 wurden durch den Tod seiner Mutter im Jahr 1906 inspiriert, was etwa das mit Marcia funèbre überschriebene vierte Stück sichtbar macht.

Termine

Kurzinfo

Einführung
45 Minuten vor Konzertbeginn im Kleinen Saal

Veranstalter
Bielefelder Philharmoniker (Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld)

Spielort
Rudolf-Oetker-Halle
Lampingstr. 16
33615 Bielefeld
Anfahrt
Symphoniekonzert
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