2. Kammerkonzert
Florestan-Quartett
Beschreibung
Unter Joseph Haydns Händen wurde das Streichquartett gewissermaßen »salonfähig«. In seinen 83 Werken dieser Gattung reizte er die Balance der zwei Geigen, der Bratsche und des Cellos aus, strukturierte die Satzformen und schuf damit parallel zum Italiener Boccherini ab etwa 1750 eine der wichtigsten Gattungen der Musikgeschichte. Das G-Dur-Quartett aus dem Jahr 1799 gehört zu den reifsten und letzten Stücken, bestellt vom Fürsten Lobkowitz. Ein Musikstück, das auf einer Geschichte beruht, die ihren Namen einem Musikstück verdankt – diese Kuriosität stellt Leoš Janáčeks erstes Streichquartett dar, dem die Novelle Kreutzer-Sonate von Leo Tolstoi ein beredtes Programm lieh. Der wiederum machte Beethovens gleichnamige neunte Violinsonate zum Gegenstand eines subtilerotischen Plots, der auf den frisch verliebten, greisen Janáček anregend wirkte. Auch Johannes Brahms war schon im selbst erklärten Ruhestand, als ihn die Begegnung mit dem Meininger Klarinettisten Richard Mühlfeld zu weiteren Kompositionen anregte, darunter das Klarinettenquintett h-Moll op. 115, mit dem das Florestan-Quartett sein Kammerkonzertprogramm wirkungsvoll abrundet.