Symphoniekonzert

7. Symphoniekonzert

Rodrigo / Rachmaninow

Beschreibung

Joaquín Rodrigo
Música Para un Jardín für Orchester
Concierto de Aranjuez

Sergej Rachmaninow
Symphonie Nr. 3 a-Moll op. 44

 

Später April: Während der Frühling in Bielefeld sich häufig noch etwas ziert, steht Spanien in dieser Jahreszeit in voller Blüte. Die erwachende Natur mit ihren Duftwolken und der lebendigen Geräuschkulisse war für den seit der Kindheit erblindeten Joaquín Rodrigo ein steter Quell der Inspiration. Zwei seiner Liebeserklärungen an spanische Parks erklingen im 7. Symphoniekonzert: die 1957 uraufgeführte Música para un jardín (Musik für einen Garten), in der er den zum UNESCO-Welterbe gehörenden Retiro-Park im Herzen Madrids lautmalerisch durch die Jahreszeiten begleitet, sowie eines der bekanntesten Gitarrenkonzerte der Musikgeschichte, das Concierto de Aranjuez. In den barocken Gärten des Königlichen Palasts von Aranjuez hatte der spanische Komponist mit seiner frisch Angetrauten die Düfte von Magnolien eingesogen, Vogelgesang und Brunnenplätschern gelauscht. Doch nicht nur die glücklichen Stunden der Flitterwochen und die glanzvolle, imperiale Vergangenheit Spaniens spiegeln sich in dem 1939 entstandenen Werk, sondern auch die Klage um ein im Bürgerkrieg versinkendes Vaterland und persönliche Tragödien. Anklänge an Bachs Matthäus-Passion vermischen sich mit Elementen folkloristischer Musik – dargeboten von dem »spanischsten aller Instrumente«, der Gitarre. Joaquín Rodrigo konnte nach Kriegsende in seine Heimat zurückkehren. Ein Glück, das Sergej Rachmaninow verwehrt blieb. 1917 hatte er mit seiner Familie Russland verlassen – und war als Komponist verstummt. Als gefeierter und viel gefragter Klaviervirtuose konnte er seinen Lebensunterhalt problemlos bestreiten, doch die Ausdrucksform der Komposition, die er einmal als notwendige Lebensfunktion wie Atmen oder Essen bezeichnet hatte, litt darunter. Erst 18 Jahre nach der Emigration und 27 Jahre nach Uraufführung seiner zweiten Symphonie begann er mit der Arbeit an seiner Dritten. Moderne Klangsprache, Verknappung und rhythmische Freiheiten beweisen zwar, dass die Zeit keineswegs spurlos an Rachmaninow vorübergezogen war, doch atmet das 1936 in den USA uraufgeführte Spätwerk in allen Sätzen tiefe Verbundenheit mit dem Melodienreichtum der verlorenen russischen Heimat.

Förderer, Partner & Sponsoren

Diese Produktion wurde unterstützt von

Hanns-Bisegger-Stiftung

Kurzinfo

Einführung
45 Minuten vor Konzertbeginn im Kleinen Saal

Veranstalter
Bielefelder Philharmoniker (Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld)

Erster Termin war am
Fr. 21.04.2023
Spielort
Rudolf-Oetker-Halle
Lampingstr. 16
33615 Bielefeld
Anfahrt
Symphoniekonzert
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