Symphoniekonzert

5. Symphoniekonzert

Chopin zwei

Beschreibung

Isang Yun
Fluktuationen

Frédéric Chopin
Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll op. 21

Bedřich Smetana
Richard III. op. 11
Wallensteins Lager op. 14

Weltberühmt ist die Symphonische Dichtung Die Moldau. Aber bei aller Bekanntheit gibt es auch bei Bedřich Smetana, dessen Geburtstag am 2. März 1824 sich nun zum zweihundertsten Mal jährt, noch spannende Raritäten zu entdecken. Von 1856 bis 1861 lebte der später als Begründer des tschechischen Nationalstils gefeierte Komponist in Göteborg, denn als Anhänger der Revolution von 1848/49 hatte er seine Heimat verlassen müssen. Vielleicht erregten auch deswegen zwei Dramen sein Interesse, die politische Ränkespiele zum Inhalt haben: Shakespeares Richard III. und Schillers Wallensteins Lager. Seine gleichnamigen Tondichtungen fangen die Titelhelden in charakteristischen Momenten ein: dort den eiskalten Usurpator, der von den Geistern seiner Opfer heimgesucht wird, hier den charismatischen Heerführer inmitten seiner Soldaten. Aufstieg und Fall, Glück und Unglück liegen nahe beieinander.

Auch Isang Yuns Leben wurde stark von Politik bestimmt. 1917 im japanisch besetzten Südkorea geboren, geriet er als politischer Aktivist mehrfach in Gefangenschaft, 1967 wurde er gar vom südkoreanischen Geheimdienst von seinem damaligen Wohnort Berlin nach Seoul verschleppt. Zwei Jahre zuvor waren in Berlin seine Fluktuationen uraufgeführt worden. Die Komposition, in deren großer Orchesterbesetzung Klangflächen wie Flüssigkeiten hin- und herschwappen, zählt zu den Hauptwerken seiner ersten Schaffensphase in Europa. Wie so häufig zeigt sich Yun, der später die deutsche Staatsbürgerschaft annahm, hier als Mittler zwischen östlicher und westlicher Musik.

Frédéric Chopin besaß schon qua Abstammung zwei Staatsbürgerschaften: die polnische der Mutter und die französische des Vaters. Eine doppelte Zugehörigkeit, aber auch Zerrissenheit über den Tod hinaus, sodass sein Körper zwar in Paris, das Herz aber in Warschau begraben liegt. Das Klavierkonzert f-Moll entstand kurz nach Abschluss seines Studiums, bevor der 19-Jährige zur Vervollkommnung seines Könnens ins Ausland aufbrechen sollte – die wehmütigen Passagen mögen von dieser bevorstehenden Trennung erzählen. Aber auch jugendliche Unverzagtheit, erste Liebe und die Lebenslust polnischer Volkstänze spiegeln sich in den perlenden Läufen und romantischen Melodiebögen dieses Frühwerks des großen Klaviervirtuosen wider.

Förderer, Partner & Sponsoren

Diese Produktion wurde unterstützt von

Hanns-Bisegger-Stiftung

Kurzinfo

Einführung
45 Minuten vor Konzertbeginn im Kleinen Saal

Veranstalter
Bielefelder Philharmoniker (Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld)

Erster Termin war am
Fr. 16.02.2024
Spielort
Rudolf-Oetker-Halle
Lampingstr. 16
33615 Bielefeld
Anfahrt
Symphoniekonzert
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