SymphoniekonzertEinführung

1. Symphoniekonzert

Tschaikowsky Klavierkonzert

Beschreibung

Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll op. 23

Dmitri Schostakowitsch
Symphonie Nr. 15 A-Dur op. 141

Tschaikowskys erstes Klavierkonzert verfügt neben seiner künstlerischen wohl auch besonders über die Qualität, Menschen zur »klassischen« Musik verführen zu können. Das liegt nicht nur an seinen süffigen »Ohrwürmern«, sondern auch an der Eigenschaft, das Musizieren – insbesondere des oder der Solist*in – als kraftvollen, mitreißenden und leidenschaftlichen Akt erlebbar zu machen, dessen Wirkung man sich kaum entziehen kann. Dass dieses Meisterstück überhaupt seine Planungsphase überstanden hat, grenzt allerdings an ein Wunder: Nikolaj Rubinstein hatte dem mittellosen Tschaikowsky 1866 einen Job als Dozent am Moskauer Konservatorium besorgt und ihn bei sich wohnen lassen. Klar, dass Tschaikowsky ihm, dem Freund und berühmten Pianisten, seinen Entwurf als Erstem vorspielen wollte. Doch das Ergebnis war überaus frustrierend: Rubinstein kritisierte das neue Werk von vorn bis hinten und empfahl eine komplette Überarbeitung – die der überaus sensible und selbstkritische Tschaikowsky überraschenderweise nicht vornahm. Stattdessen schickte er das Konzert Hans von Bülow, der es mit Begeisterung im Oktober 1875 in Boston uraufführte und damit dessen Siegeszug begründete. 
Knapp 100 Jahre später, 1971, begann Dmitri Schostakowitsch mit Skizzen zu seiner 15. Symphonie, die seine letzte werden sollte. Er hatte sich gerade etwas von seiner Rückenmarkserkrankung erholt und besuchte nun wieder verstärkt Theater, Konzerte und Freunde. Einem Kollegen schrieb er: »Ich möchte eine fröhliche Symphonie schreiben«, und das tat er während einer weiteren Kur in Kurgan zwischen Gymnastik und medizinischen Behandlungen. Das im Juli 1971 beendete Werk erinnert in seinen leichtfüßigen Passagen tatsächlich an Schostakowitschs Neunte, in seinem Humor an sein Konzert für Klavier und Trompete, in seiner Dramatik an die Zwischenspiele aus seiner Oper Lady Macbeth von Mzensk. Doch die Fünfzehnte atmet in jedem Takt den Charakter des Spätwerks – reich angefüllte Einfachheit bei durchgereift schlanker Formgebung mit Passagen von entrückter Schönheit. Zahlreiche Zitate – wie das wiederholte Schicksals-Motiv aus Wagners Ring des Nibelungen – lassen einen doppelten Boden erahnen, doch der Gehalt dieses Werks ließe sich mit Worten nur unzureichend umreißen.

Förderer, Partner & Sponsoren

Diese Produktion wurde unterstützt von

Hanns-Bisegger-Stiftung

Kurzinfo

Spieldauer
ca. 01:45 Std.
Pausenanzahl
1
Einführung
45 Minuten vor Konzertbeginn im Kleinen Saal

Veranstalter
Bielefelder Philharmoniker (Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld)

Erster Termin war am
Fr. 06.10.2023
Spielort
Rudolf-Oetker-Halle
Lampingstr. 16
33615 Bielefeld
Anfahrt
Symphoniekonzert
Einführung
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