Gesang & Tanz

Leoš Janáček

Katja Kabanowa

Beschreibung

Oper in drei Akten nach A. N. Ostrowskis Das Gewitter / Libretto und Musik von Leoš Janáček / In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Um der häuslichen Tyrannei ihrer Schwiegermutter und ihres Gatten zu entfliehen, geht Katja Kabanowa eine Affäre mit dem jungen Boris ein. Ein Gewitter lässt ihr schlechtes Gewissen und ihre Sündenängste kulminieren; sie gesteht ihren Seitensprung – und nimmt sich das Leben.

Leoš Janáček legte bei der Vertonung des Schauspiels Das Gewitter von Alexander N. Ostrowski den Fokus weniger auf die für Ehefrauen schier unerträglichen Lebensumstände im zaristischen Russland, sondern auf die Titelfigur selbst. Beflügelt von seiner eigenen späten Liebe zur 38 Jahre jüngeren (verheirateten) Kamila Stösslova zeichnet er ein genaues Psychogramm der Titelfigur, deren sensible Gefühlswelt an der starren und bigotten Gesellschaftsordnung der Kleinstadt zerbricht. In einem Brief schrieb Janáček 1924, drei Jahre nach Vollendung von Katja Kabanowa, dass Musik keinen Wert habe, der »Ton gar nichts bedeutet, solange er nicht im Leben, im Blut, in der Umwelt steckt«. Mit dem faszinierenden Spektrum von zarten wie harten, lyrischen wie dramatischen, empfindungsvollen Tönen ist er diesem Anspruch voll gerecht geworden.

 

Pressestimmen

Nach Johanna auf dem Scheiterhaufen glänzt das Bielefelder Theater mit der Premiere von Leoš Janáceks Oper Katja Kabanowa. Heather Engebretson singt eine überwältigende Partie. (…)

Georg Zlabingers Inszenierung ist durch ihre Schlichtheit spektakulär. Ungemein überzeugend gestaltet er so die unerbittliche Wucht des tragischen Finales.

Die Bielefelder Philharmoniker erweisen sich als kundige Sachwalter der anspruchsvollen Partitur Janáceks. Die mitunter abrupten Wechsel zwischen den Echos Wienerischer Klangseligkeit und den so ganz anderen volksmusikinspirierten Passagen gelingen vorzüglich. Gregor Rot hat überdies ein feines Gespür für den Zusammenhang von tschechischer Sprache und Musik an den Tag gelegt. Katja Kabanowa war eine glanzvolle Opernpremiere.

Neue Westfälische, 12.02.24

Wie ein Menschenleben zwischen religiöser und gesellschaftlicher Indoktrination einerseits und individuellen Bedürfnissen andererseits aufgerieben und vorgeführt wird, veranschaulicht Georg Zlabinger in seiner Neuinszenierung des Werks im Stadttheater Bielefeld. Grandios gelingt ihm der Spagat zwischen kühler Rationalität und emotionaler Achterbahnfahrt, zwischen kollektiver Gleichgültigkeit und persönlicher Katastrophe. (…)

Die Tragik, das Richtige zu wollen und das Falsche zu tun, verkörpert die Sopranistin Heather Engebretson mit Respekt und Mitgefühl einfordernder gesanglicher und schauspielerischer Größe. Bei ihr ist jeder Ton, jede Rege ein emotionaler Vulkanausbruch, dem sie mit differenzierter Stimmführung Nachdruck verleiht. (…)

Erster Kapellmeister Gregor Rot lässt den Vokalisten differenzierten Freiraum zur individuellen Entfaltung und führt doch Bühne und Bielefelder Philharmoniker zu einer kongruenten Einheit zusammen. Intime Momente und abrupte Klangwechsel fügen sich zu einer vielschichten Musik zusammen, die in ihrer Plastizität und Energie unter die Haut geht.

Westfalen-Blatt, 12.02.24
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Förderer, Partner & Sponsoren

Diese Produktion wurde unterstützt von

Stiftung Dr. Dagmar Nowitzki für Kunst und Kultur

Kurzinfo

Spieldauer
ca. 01:40 Std.
Premiere
Sa. 10.02.2024

Erster Termin war am
So. 28.01.2024
Spielort
Stadttheater
Niederwall 27
33602 Bielefeld
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